Vereinsrekorde
Der SV Rot Weiß Schlafhorst kann auf großartige Athletinnen und Athleten zurück blicken. Sie haben ihre Spuren in der Liste der Vereinsrekorde hinterlassen. Es lohnt sich sehr, die Liste der Vereinsrekorde durchzusehen, um die sich der langjährige Statistiker und Sportwart Dieter Tobies verdient gemacht hat.
Aus dieser wirklich eindrucksvollen Zusammenstellung werden hier nur einige Rekorde exemplarisch erwähnt. Heidi Wemhöner beispielsweise stieß bereits mit 20 Jahren die Kugel 14, 37 m weit und erhielt als vielversprechender Nachwuchs den Olympiapass des DLV für die Olympischen Spiele 1976 in München. Sandra Görigk sprang als 14jährige bereits 5,20 m weit.
Die Rekordliste der Männer erwähnt beispielsweise Harald Eifert, der die 5 000 m in 14:02,5 Minuten lief. Mit dieser Zeit würde er noch heute zu den TOP 10 der deutschen Leichtathletik gehören. Udo Reinhard sprang 2,08 m hoch, Günter Schmitz bewältigte die Marathondistanz in 2:19:18 Stunden oder Holger Loogen schraubte den Kreisrekord im Zehnkampf auf 7284 Punkte, wobei er 7,33 m weit sprang.
Der Verein hat eine eindrucksvolle Vergangenheit,
welche die Vereinsrekorde belegen.
Immer wieder tauchten und tauchen jugendliche Talente auf, die stets, nachdem sie aus ihrer Trainingsgruppe herausragten, den Verein verließen, um sich größeren oder anderen Leichtathletikvereinen anzuschließen. Aber die Hoffnung, dort besser gefördert zu werden und bei den Erwachsenen den Durchbruch in die Spitze zu schaffen, hat sich nie erfüllt. Häufig bedeutete der Wechsel zu größeren Vereinen stets das Ende der Leichtathletiklaufbahn für diese Talente. Warum die Talente regelmäßig den SV RW Schlafhorst verlassen, wurde nie wirklich analysiert.
Peter Speckens
In diesem Zusammenhang muss auf den erfolgreichsten Athleten eingegangen werden, der jemals Mitglied im SV Rot Weiß Schlafhorst war: Peter Speckens, Jahrgang 1935. Peter Speckens, heute über 80 Jahre alt und noch immer aktiv, ist der erfolgreichste Seniorensportler weltweit. Mit über 80 Titeln eines Deutschen Meisters, 43 Titeln des Europameisters und 48 Weltmeistertiteln führt Peter Speckens eine inoffizielle ewige Bestenliste der Leichtathletiksenioren dieser Welt mit weitem Abstand an.
Würdigung des Menschen und Athleten Peter Speckens durch Bernd Rehpenning
Quelle: Bernd Rehpenning |
Legendär wurde sein Sieg im Kugelstoßen über Parry O’Brien aus den USA. Bei den Seniorenweltmeisterschaften in Rom trafen die beiden 1985 aufeinander. O’Brien war mit zwei Olympiasiegen nicht nur einer der erfolgreichsten Leichtathleten aller Zeiten; er war auch einer der stilprägendsten Athleten. Die von ihm entwickelte Stoßtechnik des Angleitens mit dem Rücken zur Stoßrichtung wird auch heute noch praktiziert. Es ist die Technik beispielsweise des deutschen Weltmeisters David Storl. Auch Peter Speckens wendet diese Technik an. O’Brien, der siegesgewiss nach Rom gereist war, wurde durch diese Niederlage in seinem Innersten erschüttert. Amerikanische Senioren kommentierten den Sieg von Peter Speckens mit den Worten: „You destroyed Parry O’Brien.“ O’Brien gab das Kugelstoßen auf und wurde Schwimmer.
Peter Speckens ist einer der wenigen Athleten, der die altersbedingt nachlassende Leistungsfähigkeit verarbeitet, ohne mit sich zu hadern. Als er nach der Gelenkoperation das erste Mal wieder eine Kugel in die Hand nahm und für seine Verhältnisse lächerliche 9, 50 m stieß, freute er sich und bemerkte, dass er froh sei, überhaupt wieder Stoßen zu können. Demut kommt hier zum Ausdruck und Bescheidenheit.
Siege bereiten Peter Speckens Freude. Aber er prahlte nie. Niederlagen setzten ihm zu, aber er suchte keine Ausrede. 2006 wurde er zum Deutschen Seniorenleichtathleten des Jahres gewählt, ein Ausdruck des Respekts, den er unter den Leichtathleten genießt.