Landesmeisterschaften (Nordrhein) der Senioren - Vier Teilnehmer, drei Titel

Bei den Nordrheinmeisterschaften der Senioren vertraten Sebastian Koch, Peter Speckens, Alfred Reinhard und Lutz Vorbach die Farben des SV Rot Weiß Schlafhorst in exzellenter Manier. Sie errangen drei Meistertitel, wurden viermal Vizemeister und rundeten die Kollektion mit einem dritten Platz ab.

Die Meisterschaften standen unter einem guten Stern. Das Wetter, das uns in diesen Tagen so viele und unheilvolle Turbulenzen beschert hatte, legte eine Pause ein. Es zeigte sich von seiner besten Seite. Die Sonne schien und es war warm, so warm, dass es den ewig Unzufriedenen auch wieder nicht recht war.

Obwohl ab Mittag Gewitter vorhergesagt worden waren, blieb es bis zum Ende der Wettkämpfe trocken und warm. Zu dem guten Stern trug auch das „Stadion am Holla“ bei. Wer dort noch nicht gestartet ist, sollte sich schnellstens um eine Möglichkeit bemühen. Es ist eine Augenweide. Die Anlage ist eingebettet in parkähnliche Grünanlagen. Die Wettkampfstätten sind in bestem Zustand und von der Tribüne hat man einen wunderbaren Überblick. Allerdings hatten von den Technikern nur die Speerwerfer den Vorzug, im Stadion an- und auftreten zu können. Den Kugelstoßern und den Diskuswerfern blieb der Nebenplatz. Organisation und Kampfgerichte müssen lobend erwähnt werden. Der Zeitplan wurde eingehalten und die Wettkämpfe spulten zügig ab, weil genügend Kampfrichter zur Verfügung standen. Diese waren höflich, gleichzeitig aber auch bestimmt und kompetent, so dass diejenigen, die stets meinen belehren zu müssen, dazu keine Gelegenheit erhielten. Jugendliche Helfer mit gelben LVN- T-Shirts gaben der ganzen Atmosphäre eine fröhliche Note. 

Alfred Reinhard, der zum Dreh- und Angelpunkt des Vereins geworden ist, musste als erster an den Start. Fürsorglich wie immer empfing er für alle Schlafhorster die Startunterlagen und gab diese beim Organisationskomitee ab. Dadurch gewannen Peter Speckens und Lutz Vorbach eine gute Stunde. Diese Stunde hatten sie auch nötig, weil die vielen Autobahnbaustellen das Navigationsgerät verwirrt hatten. Nach 1,5 Stunden, wo normaler Weise eine gute Stunde benötigt wird, erreichten sie das Stadion, allerdings an einer Seite, die dem Haupteingang entgegengesetzt war. Also wurde das Stadion umrundet, bis endlich der Haupteingang in Sicht kam. Der große Parkplatz war bereits randvoll, sodass der Wagen nicht ganz vorschriftengerecht abgestellt werden konnte. Wenn nicht nach den Regeln geparkt werden kann, dann macht man aus der Not gleich eine Tugend und stellt den PKW so ab, dass der Weg zum Haupteingang der Kürzest mögliche ist. Das wiederum fand etliche Nachahmer, so dass die Ausfahrt später etwas eng und winkelig war.

Nachdem die beiden Alfred gefunden hatten, wurden die Startnummern am Vereinstrikot befestigt. Alle Kampfrichter achteten übrigens streng darauf, dass jeder Athlet, jede Athletin, sein/ihr Vereinstrikot trug. Werfer bringen in der Regel ihre eigenen Geräte zu den Wettkämpfen mit. Wenn diese im Wettkampf benutzt werden sollen, müssen sie durch die Geräteabnahme. Dort werden sie überprüft und freigegeben oder eben nicht zugelassen. Ein Diskus von Lutz fiel durch, weil sich die Unterseite der Scheibe leicht verzogen hatte und ein schmaler Grat zum Metallring entstanden war.

Alfred startete in der M 55-Altersklasse und hatte inzwischen seine 100 m gelaufen. Seit längerem plagt ihn eine Achillessehnenreizung, die er eigentlich auskurieren müsste. Trotz des Handicaps wurde er in 13,72 Sekunden Vizemeister. Bei den anschließenden 200 m zeigte sich seine Stärke im Kampf. In einem packenden Finish rang er den neben im laufenden Athleten förmlich nieder und wurde auch über diese Distanz Vizemeister in 27,50 Sekunden. 

Sebastian Koch startete in der M 30er Klasse über 200 m sowie im Weisprung. Er findet gegenwärtig nicht die Zeit zum Training. Sein Studium, in dem er gerade im Praktikantensemester steckt, und seine kleine Tochter, füllen ihn ganz aus. Er unterrichtet gegenwärtig und macht so seine praktischen Erfahrungen. Das aber bedeutet: Unterrichte vorbereiten, bei denen er beobachtet und bewertet wird, Unterrichte durch Protokolle nachbereiten, Schüler beurteilen und bewerten. Wenn er gegen 14.00 Uhr nach Hause kommt, übernimmt er seine Tochter, bis diese ins Bett gebracht wird. Danach sitzt Sebastian am Schreibtisch, um den nächsten Tag vorzubereiten. Da bleibt kaum Zeit, um sich im Verein sehen zu lassen. Durch seine Teilnahme an den Landesmeisterschaften aber zeigte er uns, dass er entschlossen ist, den Kontakt zu halten und darauf zu warten, dass sich seine zeitliche Anspannung wieder lockert. Über 200 m wurde er in 26,16 Sekunden Vizemeister und im Weitsprung belegte er den ersten Platz mit 5,46 m.

Peter Speckens und Lutz Vorbach, obwohl in unterschiedlichen Altersklassen, starteten gemeinsam und begannen mit dem Kugelstoßen. Peter gehört inzwischen der Männerklasse über 80 Jahre an, der M 80, und konnte sich über sein Ergebnis nicht freuen. Im Training hatte er fast einen halben Meter weiter gestoßen hatte. Mit 10,34 m belegte er Platz 3.  Der Sieger lag nur 10 cm vor ihm, der Vizemeister lediglich 6 cm. Ganz anders präsentierte Peter sich im Diskuswurf. Dort siegte er mit sehr guten 36,70 m. Diese Weite war persönliche Jahresbestleistung und lag nicht weit vom Deutschen Rekord entfernt. Drücken wir Peter die Daumen, dass der Rekord ihm in diesem Jahr noch gelingt.

Lutz Vorbach gehört inzwischen der Altersklasse M 70 an und wurde im Kugelstoßen mit 11.49 m ein wenig glücklich Vizemeister. Josef Weitz vom Pulheimer SC, der in dieser Saison schon über 13 m gestoßen hatte, verletzte sich beim zweiten Versuch und blieb trotz Verletzung nur knapp hinter Lutz. Lutz gewann schließlich den Titel im Diskuswerfen mit 34, 81 m. 

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